Hauptkommissar Matthias Behnke ist der wortkarge Beobachter der Berliner Kripo, der Fälle mit kühler Präzision und einem fabelhaften Gedächtnis löst, während er sich stets im Hintergrund hält.
Das Profil: Der stille Beobachter
Hauptkommissar Behnke ermittelt für die Kripo Berlin. Er ist Mitte 30 und ein Mann weniger Worte, der es vorzieht, im Schatten zu agieren, zu beobachten und zu schweigen. Sein gesamtes Auftreten ist zurückhaltend, von seiner schlichten Kleidung bis hin zu seinem unauffälligen ockerfarbenen Dienstwagen. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich ein messerscharfer Verstand und ein detektivisches Gespür, das selbst seinen Assistenten immer wieder in Erstaunen versetzt.
Matthias Behnke
Behnkes Ermittlungsstil ist geprägt von akribischer Genauigkeit und der Fähigkeit, sich die kleinsten Details eines Falles zu merken und sie im richtigen Moment zu kombinieren. Er konzentriert sich auf das Wesentliche und überlässt die Zeugenvernehmungen meist seinem Partner. Sein Misstrauen gegenüber vorschnellen Schlüssen zeigt sich eindrücklich in seinem ersten Fall, „Sterne für den Orient“, als er einen scheinbaren Autounfall sofort als Mord entlarvt. Sein Instinkt lässt ihn nicht locker, bis er die Wahrheit hinter der Fassade eines internationalen Autoschieberrings aufdeckt. Selbst in seiner Freizeit, bei der Renovierung seiner Altbauwohnung, zeigt sich seine pedantische und hands-on-Mentalität. Behnke ist kein Ermittler der lauten Töne, sondern der leisen, aber entscheidenden Deduktion, wie auch der Fall „Gefährliche Träume“ beweist. Hier führt ihn seine Kombinationsgabe von einem vermeintlichen Drogentod tief in die Abgründe der Berliner Diskotheken-Szene und ein Netz aus Lügen und Erpressung.
Die Dynamik: Schweigen ist Gold
Die Zusammenarbeit zwischen dem zurückhaltenden Behnke und seinem Assistenten Hassert basiert auf einer stillen, effizienten Arbeitsteilung. Behnke, der den Überblick behält und die Fäden in der Hand hält, lässt Hassert oft den direkten Kontakt zu Zeugen und Verdächtigen suchen. Diese Dynamik ist weniger von Konflikten geprägt als vielmehr von einem respektvollen Miteinander, in dem jeder seine Rolle kennt. Hasserts wiederkehrende Verblüffung über die scheinbar mühelosen Schlussfolgerungen seines Chefs wird zu einem Running Gag des Teams. Die eigentliche Chemie entsteht nicht durch Worte, sondern durch die gemeinsame Arbeit am Tatort und in der Einsatzzentrale, wo Behnkes ruhige Autorität und Hasserts Umsetzung die Fälle lösen.
Berlin als Schauplatz
Das geteilte West-Berlin der späten 1970er Jahre mit seinen schroffen Kontrasten, der düsteren Nachkriegsarchitektur und dem pulsierenden Nachtleben ist mehr als nur Kulisse; es ist ein integraler Bestandteil der Fälle. Die Stadt ist ein Ort der Gegensätze: kalte Betonburgen von Parkhäusern, schummrige Nachtclubs und die ständige Präsenz der Grenze. Diese urbane, manchmal trostlose Atmosphäre prägt die Verbrechen, die hier geschehen – vom organisierten Autodiebstahl bis zur Drogenkriminalität in der Diskotheken-Szene. Behnke, selbst ein ruhiger, beinahe unsichtbarer Teil dieser Stadt, passt perfekt in dieses Milieu. Sein zurückhaltendes, beobachtendes Wesen spiegelt die Stadt wider, die ihre Geheimnisse nicht preisgibt, sondern nur demjenigen offenbart, der genau hinschaut und die Zeichen zu deuten weiß. Er ist der stille Chronist der Schattenseiten Berlins.
Abschluss
Hauptkommissar Matthias Behnke ist ein einzigartiger Ermittler im Tatort-Universum, dessen Stärke in seiner Zurückhaltung und analytischen Schärfe liegt. Seine Fälle tauchen tief ein in die düstere, authentische Atmosphäre des Kalten-Kriegs-Berlins und bieten packende Krimi-Unterhaltung, die von der besonderen Art dieses stillen Beobachters lebt.