Hauptkommissarin Klara Blum ist die resolutive und einfühlsame Seele des Konstanzer Kommissariats, eine Verhörspezialistin, die ihre Fälle zunächst allein und später im Team mit Kai Perlmann meistert.
Das Profil: Die melancholische Menschenkennerin vom See
Klara Blum
Klara Blum ist in Konstanz verwurzelt; sie kennt die Stadt und ihre Bewohner wie ihre Westentasche. Diese tiefe Ortsverbundenheit ist ihr größter Ermittlungsvorteil. Nach dem tragischen Verlust ihres Mannes Martin, mit dem sie 17 Jahre verheiratet war und im Kommissariat zusammengearbeitet hat, hat sie sich ihren Lebensmut und ihre Empathie bewahrt. In ihren ersten Fällen wie „Schlaraffenland“ oder „1000 Tode“ ermittelt sie zunächst alleine bzw. mit wechselnden Partnern und muss sich in ihrer neuen Rolle als leitende Kommissarin behaupten. Prägende Schicksalsschläge haben sie für die Nuancen von Trauer und Verlust sensibilisiert. Dies zeigt sich, als sie im Fall „1000 Tode“ den angeblichen Suizid einer Jugendlichen hinterfragt, weil sie spürt, dass die Details nicht zusammenpassen. Sie lässt sich nicht von offensichtlichen Tatsachen blenden, sondern folgt ihrem Bauchgefühl, was sie in „Der Schächter“ dazu bringt, gegen alle Widerstände und antisemitischen Vorurteile an der Unschuld ihres Freundes festzuhalten.
Die Dynamik: Vom Alleingang zum Dreamteam
Klara Blums Ermittlungsstil ist zunächst geprägt von einer fast somnambulen Intuition. Nachdem ihr Assistent Bülent Isi in den Vaterschaftsurlaub geht, findet sie in Kai Perlmann einen neuen Partner, der zunächst ihr respektvoller Juniorpartner ist. Die charakterliche Entwicklung Blums zeigt sich besonders in dieser neuen Konstellation: Aus der allein ermittelnden, in ihre Arbeit vertieften Kommissarin wird eine einfühlsame Teamleaderin, die ihr „Perlchen“ duzt und ihm väterlich zur Seite steht. Während Blum ihre Stärken im persönlichen Kontakt und im Verhör hat, wo sie ihre intuitive Menschenkenntnis einsetzt, bringt Perlmann frischen Wind und neue Perspektiven ins Team. Diese Entwicklung von der Einzelkämpferin zur erfahrenen Mentorin prägt Blums Figur nachhaltig und zeigt ihre Fähigkeit, trotz persönlicher Verluste neue Bindungen einzugehen.
Konstanz als Schauplatz
Der Bodensee ist mehr als nur eine malerische Kulisse; er ist ein stummer Mitspieler, der die Stimmung der Fälle maßgeblich prägt. Die oft neblige, melancholische Atmosphäre des Sees spiegelt sich in den düsteren Handlungen wider, die sich hinter der touristischen Fassade der idyllischen Stadt abspielen. In „1000 Tode“ wird das dunkle, kalte Wasser zum Grab für Lebensmüde, in „Der Schächter“ bildet die sommerliche Hitze über dem glitzernden See einen kontrastreichen Hintergrund für einen von Vorurteilen geprägten Mordfall. Klara Blum ist die perfekte Ermittlerin für diesen Ort: Sie ist ein Kind dieser Region, kennt ihre Geheimnisse und ihre Doppelmoral. Ihre Verbundenheit mit der Natur und den Menschen macht sie zur Hüterin der wahren Seele Konstanz‘, jenseits von Postkartenidyll und Sommerfrische.
Abschluss
Hauptkommissarin Klara Blum ermittelt zunächst allein und später im erfolgreichen Team mit Kai Perlmann mit einer seltenen Mischung aus Lebenserfahrung, Empathie und unbeirrbarer Entschlossenheit. Getrieben von ihrem Gerechtigkeitssinn und ihrem Gespür für die Wahrheit löst sie die Fälle, die das friedliche Bild des Bodensees trüben.