Der eigenwillige und philosophierende Kommissar Klaus Borowski ermittelt mit scharfem Verstand und großer Empathie in den Fällen des Nordens, wo sich hinter der idyllischen Fassade oft abgründige Geheimnisse verbergen.
Das Profil: Der einsame Rätsellöser
Klaus Borowski
Klaus Borowski ist ein hochintelligenter, oft in sich gekehrter Ermittler, dessen Stärke in seiner analytischen und einfühlsamen Herangehensweise liegt. Er ist weniger ein Mann der schnellen Action als der bedächtigen Reflexion, der die menschlichen Abgründe hinter den Verbrechen ergründet. Seine Melancholie und sein scheinbar zynischer Humor sind oft nur Schutzpanzer für eine tiefe Sensibilität. In Borowski und der vierte Mann zeigt sich seine analytische Brillanz, als er aus einem scheinbar sinnlosen Fund, einem abgetrennten Fuß, ein komplexes Netz aus Betrug und Rache entschlüsselt. Seine Empathie wird jedoch in Borowski und das Land zwischen den Meeren zu seiner größten Verletzlichkeit, als er sich emotional von der rätselhaften Famke Oejen vereinnahmen lässt und dabei die Grenze zwischen Professionalität und privatem Involvement gefährlich verwischt. Dieses prägende Erlebnis zeigt einen Ermittler, der trotz aller Erfahrung nicht immun gegen die Verstrickungen seiner Fälle ist.
Die Dynamik: Im Sologang gegen die eigenen Dämonen
Borowskis Ermittlungsstil ist geprägt von der Arbeit im Team, doch es sind die Momente, in denen er alleine ermittelt, die seinen Charakter am schärfsten konturieren. Ohne den ausgleichenden Partner muss er sich ganz auf seinen Instinkt und seine oft als querköpfig empfundene Intuition verlassen. In diesen Solofällen, fernab des polizeilichen Apparats in Kiel, wird seine Isolation zum bestimmenden Element. Er taucht tief in die Mikrokosmen seiner Fälle ein, wie auf der Insel Suunholt, und wird dabei oft mit seinen eigenen inneren Dämonen konfrontiert. Sein Umgang mit den örtlichen Beamten, wie der unerfahrenen Polizistin Maren Schütz, ist dabei stets bestimmend, aber nicht überheblich – er ist der erfahrene Mentor, der jedoch stets eine distanzierte Melancholie bewahrt. Sein typischer Ansatz ist es, sich nicht mit den offensichtlichen Fakten zufriedenzugeben, sondern die psychologischen Unterströme zu ergründen, was ihn manchmal in gefährliche emotionale Gewässer führt.
Kiel als Schauplatz
Der Norden mit seiner weiten, oft grauen und rauen Landschaft ist mehr als nur eine Kulisse; er ist Seelenlandschaft und Antagonist zugleich. Die einsamen Strände, das wattige Licht und die bedrohliche Weite der Nordsee spiegeln Borowskis innere Zerrissenheit und Melancholie perfekt wider. Die Fälle spielen oft in abgeschiedenen, verschwiegenen Gemeinschaften – auf Inseln, in Gütern oder abgelegenen Dörfern –, deren Bewohner misstrauisch auf den Fremden aus Kiel blicken. Der Ort prägt die Stimmung der Fälle entscheidend: Sie sind weniger hektisch als urbanere Tatorte, dafür aber umso atmosphärischer, düsterer und psychologisch komplexer. Borowski, mit seiner philosophischen Grundstimmung, ist der perfekte Ermittler für diese düster-nordische Welt, in der sich die Geheimnisse nicht laut, sondern im Flüstern des Windes und im Rauschen des Meeres offenbaren.
Abschluss: Nach vielen Jahren und verschiedenen Partnerinnen an seiner Seite hat Klaus Borowski im März 2025 seinen letzten Fall gelöst und den Dienst quittiert. Seine Ermittlungen im Norden bleiben jedoch unvergessen. Fans seiner Fälle können alle Abenteuer des Kommissars nachverfolgen: die Fälle mit Sarah Brandt, die Zusammenarbeit mit Mila Sahin und die prägende Zeit mit Frieda Jung.