Hauptkommissarin Inga Lürsen und Kriminalassistent Stefan Stoll sind das Ur-Team des Bremer Tatort-Revivals, das die Kommissarin in ihren ersten Fällen begleitet und sich mit sensiblen Themen wie Fremdenfeindlichkeit und häuslichen Abgründen konfrontiert sieht.

Das Profil

Inga Lürsen

Wir erleben Inga Lürsen hier in ihrer Formatierungsphase: frisch befördert, ehrgeizig und noch dabei, sich ihren Platz in einer männerdominierten Behörde zu erkämpfen. Sie ist bereits von Beginn an die bestimmende Figur, die mit messerscharfem Verstand und einem unbestechlichen Gerechtigkeitssinn ermittelt. In „Inflagranti“, ihrem allerersten Fall, beweist sie sofort ihr Gespür für die Wahrheit hinter der Fassade einer scheinbar perfekten Familie und lässt sich auch durch widrigste Umstände nicht von ihrer Suche nach Gerechtigkeit abbringen.

Stefan Stoll

Kriminalassistent Stefan Stoll ist der zurückhaltende, beinahe schüchtern wirkende Kollege, der Lürsen assistiert. Er wirkt manchmal etwas blass und überlässt ihr die Führung, agiert aber stets kompetent im Hintergrund. Seine Rolle ist die des klassischen Assistenten, der die Ermittlungsarbeit stützt, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. In „Brandwunden“ unterstützt er Lürsen bei den Ermittlungen in einem komplexen Fall mit gesellschaftspolitischen Dimensionen.

Die Arbeitsweise

Die Dynamik ist die einer klassischen Hierarchie zwischen Hauptkommissarin und Assistent. Lürsen führt die Verhöre, trifft die Entscheidungen und folgt ihren Instinkten, während Stoll unterstützend agiert, Akten sichtet und ihre Theorien mit Fakten untermauert. Es ist eine funktionale, professionelle Beziehung, die auf respektvoller Distanz beruht. In „Brandwunden“ wird diese Arbeitsteilung besonders deutlich, als sie gemeinsam den Vorurteilen und falschen Fährten in einem Brandstiftungsfall nachgehen und sich gegen öffentlichen Druck behaupten müssen.

Bremen als Schauplatz

Die frühen Folgen zeigen Bremen als Stadt mit sozialen Brennpunkten und gesellschaftlichen Konflikten. „Brandwunden“ thematisiert direkt die Nachwehen fremdenfeindlicher Anschläge und spielt in einem von Migranten bewohnten Viertel. Der Schauplatz dient nicht nur als Kulisse, sondern ist essentieller Auslöser der Handlung. In „Inflagranti“ steht das wohlhabende Bürgertum in seinen eigenen vier Wänden im Fokus, was die Vielseitigkeit Bremens als Tatort-Schauplatz von Beginn an unterstreicht. Die Stadt bildet den perfekten Nährboden für die bodenständigen, realistischen Fälle, die Lürsens Charakter prägen.

Abschluss

Lürsen und Stoll sind das Fundament, auf dem die Legende der Bremer Kommissarin aufbaut – ein Team, das sich mit mutigen, gesellschaftlich relevanten Fällen sofort in die Herzen der Zuschauer ermittelte und den Weg für die erfolgreiche Ära des Bremer Tatorts ebnete.