Frank Steier, der mürrische Einzelgänger von der Frankfurter Kripo, ist ein pragmatischer Zyniker, der seine Fälle am liebsten im Alleingang und im Schatten der Großstadt löst.

Das Profil: Der einsame Wolf aus dem Büro

Frank Steier

Frank Steier ist ein in sich gekehrter Pragmatiker, der seine Gefühle konsequent hinter einer Mauer aus Zynismus und Alkohol verbirgt. Sein Credo, nicht „für Gefühle bezahlt“ zu werden, ist mehr als nur eine Floskel – es ist ein Schutzpanzer gegen eine Welt, die ihn enttäuscht hat. Sein Leben spielt sich fast ausschließlich in seinem viel zu großen, abgeschotteten Büro ab, das er sich mit einem Sofa zum Schlafen eingerichtet hat. Prägende Erlebnisse, wie der tragische Tod eines Mädchens durch einen Querschläger bei einem Polizeieinsatz, der ihn in der Folge „Das Haus am Ende der Straße“ zutiefst erschüttert, zeigen jedoch, dass unter der harten Schale ein unerschütterlicher, wenn auch verbogener Gerechtigkeitssinn schlummert. Sein Kleidungsstil – stets dunkle Anzüge und Mäntel – spiegelt seine introvertierte und triste Grundstimmung wider.

Conny Mey

Conny Mey war die einzige Kollegin, der es gelang, die Mauer um Frank Steier zu durchbrechen. Ihre empathische und loyale Art bildete den notwendigen Gegenpol zu Steiers mürrischer Art. Durch sie lernte der Einzelgänger erst, was teamwork und zwischenmenschliches Vertrauen bedeuten können. Ihr Abschied in der Folge „Wer das Schweigen bricht“ stürzte Steier endgültig zurück in die Isolation und markierte einen Wendepunkt in seiner Laufbahn, der ihn schließlich seinen letzten Fall ganz allein bestreiten ließ.

Die Dynamik: Zynismus gegen den Rest der Welt

Frank Steier ist der Prototyp des Einzelkämpfers. Sein Ermittlungsstil ist geprägt von einer misanthropischen Grundhaltung und der unerschütterlichen Überzeugung, dass man sich nur auf sich selbst verlassen kann. Konfrontationen mit Vorgesetzten und Kollegen sind vorprogrammiert, da er Regeln und Hierarchien ignoriert, wenn sie seinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden im Wege stehen. Sein typischer Ansatz ist eine Mischung aus polizeilicher Pragmatik und zynischer Menschenkenntnis, die er sich über unzählige Überstunden in der Einsamkeit seines Büros angeeignet hat. Sein alkoholisches Laster wird dabei oft zum Stolperstein, wie sich in seinem letzten Fall zeigt, wo seine Zeugenaussage vor Gericht genau deswegen in Zweifel gezogen wird. Sein Antrieb ist stets die Frage: „Wann ist man eigentlich Held im eigenen Film?“ – eine Suche nach Sinn und Kontrolle in einer chaotischen Welt.

Frankfurt als Schauplatz

Frankfurt am Main mit seiner Skyline aus Bankentürmen und seiner hartgesottenen Atmosphäre ist der perfekte Nährboden für einen Zyniker wie Frank Steier. Die Stadt der Gegensätze – zwischen glänzendem Reichtum und dunklen, verrufenen Ecken – spiegelt seinen Charakter wider: oberflächlich abgebrüht, aber mit einem Kern, der für die vergessenen Opfer kämpft. Die Fälle drehen sich oft um die Schattenseiten des Wirtschaftsstandorts, um Korruption und die menschlichen Abgründe, die im Schatten der Hochhäuser lauern. Frankfurt ist für Steier kein Zuhause, sondern ein riesiges, komplexes Verbrechen, das es zu entschlüsseln gilt.

Abschluss

Frank Steier ging als einer der eigenwilligsten und menschlich gebrochensten Ermittler des Tatorts in den Ruhestand. Seine Fälle sind keine klassischen Whodunits, sondern schonungslose Charakterstudien eines Mannes, der gegen die Dämonen in sich selbst und in der Welt kämpft. Seine Reise endet dort, wo sie immer stattfand: in der Dunkelheit am Rande des Systems, das er zu beschützen geschworen hatte.