Der Kriminalhauptkommissar mit dem großen Schnauzbart war ein stets korrekter und dienstbeflissener Ermittler. Christian Thanner tat seinen Dienst von 1981 bis 1991 in Duisburg. Der Fahnder entsprach äußerlich dem Bild des ordentlichen Beamten: er trug immer einen Anzug mit hellem Oberhemd und einer Krawatte oder einer Fliege.
Auch sein Auftreten gegenüber seinen Mitmenschen war höflich. Nur selten erhob er seine Stimme, um seinem Ärger Ausdruck zu verleihen. Thanner war der ausgleichende Part zu seinem Kollegen Horst Schimanski, der impulsiv und aufbrausend war. Mit seinem Ausspruch "Mensch, Horst!" versuchte Thanner seinen Teamkollegen häufig zur Ordnung zu rufen - was ihm allerdings nur selten gelang.
Thanner und Schimanski: ein ungleiches Ermittlerpaar
Der Partner des "Ruhrpott-Rambos" Kommissar Schimanski hatte mit seinem Kollegen nichts gemein. Und Thanner hatte es mit Schimanski oft nicht einfach. Er rückte gerade, was Schimanski verbockte. Oft geriet das ungleiche Paar deswegen in Streit, sei es über Schimanskis alternative Ermittlungsmethoden, die Unpünktlichkeit von Schimanski oder die besserwisserische und belehrende Art von Thanner.
Als Christian Thanner von seiner Freundin Sylvia vor die Tür gesetzt wurde, bot Schimanski seinem Kollegen Unterschlupf in seiner Wohnung an. Doch schnell waren die beiden genervt voneinander. Schimanski nannte Thanner manchmal "Dicker", obwohl dieser nicht beleibt war. Sie verstanden sich aber im Wesentlichen gut und tranken nach Feierabend hin und wieder ein Bier zusammen.
Hauptkommissar Thanner privat
Kommissar Thanner lebte in einer hellen, freundlichen Wohnung zusammen mit seiner Lebensgefährtin Sylvia. Er war sehr ordnungsliebend und reinlich, was sich auch in der Wohnung widerspiegelte. Thanner legte viel Wert auf sein Äußeres und rasierte sich mittels elektrischem Rasierer nach einer langen arbeitsreichen Nacht auch einmal im Auto oder im Büro und trug danach ein wohlduftendes After Shave auf.
FAQ - Kommissar Christian Thanner
Welche war die letzte Tatort-Folge mit dem Duisburger Kommissar Thanner?
Die letzte Episode mit Kriminalhauptkommissar Thanner heißt "Der Fall Schimanski" (Tatort-Folge 252 https://tatort-fans.de/tatort-folge-252-der-fall-schimanski/ ) und wurde am 29. Dezember 1991 erstmals gesendet.
Wann und unter welchen Umständen stirbt die Figur Christian Thanner?
Die Figur Thanner starb 1997 in der ersten Folge der Schimanski-Krimireihe "Die Schwadron". Da der Schauspieler Eberhard Feik zum Zeitpunkt der Dreharbeiten seit drei Jahren tot war, übernahm ein Double die Szene, in der Thanner von einem Betonmischer-LKW getötet wurde.
Wie beliebt war der Duisburger Hauptkommissar bei den Zuschauern?
Im Jahr 2008 wurde der Tatort-Hauptkommissar Thanner zusammen mit seinem Kollegen Schimanski bei einer Emnid-Umfrage anlässlich der 700. Tatortepisode zu den beliebtesten Tatort-Kommissaren gewählt.
Gab es außer den 29 Tatort-Episoden weitere Produktionen mit dem Ermittler Thanner?
Ja, am 22. Dezember 1991 wurde die 153. Folge des Polizeirufs im DFF (DDR-Fernsehen) mit dem Titel "Thanners neuer Job" ausgestrahlt. Die Folge handelte davon, dass der Kommissar aus Nordrhein-Westfalen in den Osten Berlins versetzt wurde und dort die Leitung des Kommissariats übernahm.
Über den Darsteller Eberhard Feik
Eberhard Feik wurde am 23. November 1942 in Chemnitz in Sachsen geboren. Sein Vater arbeitete als Ingenieur in einer Chemiefabrik in Köln-Kalk und seine Mutter war Beamtin bei der Post. Der Schauspieler hatte vier ältere Geschwister. Die Familie lebte im Bergischen Land bei Köln.
Seinen Kindheitswunsch, Lastwagenfahrer zu werden, erfüllte sich Feik nicht. Er begann nach dem Abitur seinen Eltern zuliebe ein Lehramtsstudium der Germanistik in Köln. Währenddessen schloss er sich einer studentischen Theatergruppe an und entdeckte dabei sein Interesse am Schauspiel. Sehr zur Enttäuschung seiner Eltern wechselte Feik den Studiengang zu den Theaterwissenschaften und besuchte nun die Schauspielschule.
Eberhard Feiks Weg auf die Theaterbühne
Nach dem Studienabschluss begann Eberhard Feik an verschiedenen Theatern zu arbeiten. Hierzu zählten das Theater am Dom in Köln, das Stadttheater Krefeld und das Staatstheater Stuttgart. Im Jahr 1973 fand er eine Anstellung an der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin, an der er sechs Jahre blieb. Als Regisseur inszenierte Feik verschiedene Stücke, unter anderem von Brecht, Ibsen, Shakespeare und Schiller in Konstanz, Pforzheim, Dortmund und Karlsruhe. Als Schauspieler wirkte er in verschiedenen Filmproduktionen mit. Darunter waren auch Kinderfilme wie "Die Vorstadtkrokodile" nach einem Roman von Max von der Grün, "Schöne lahme Ferien" und der Kinder-Krimi "Die Distel".
Darüber hinaus wurde der ausgebildete Schauspieler Eberhard Feik für Fernsehserien engagiert. So war er in der Ballettserie "Anna", in "Unser Lehrer Doktor Specht", in "Ein Fall für Zwei" sowie in "Liebling Kreuzberg" zu sehen.
Zum Tatort kam Feik bereits 1972 in einer Nebenrolle in <href="https://tatort-fans.de/tatort-020-kressin-und-der-mann-mit-dem-gelben-koffer/">"Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer" (Tatort-Folge 20). Ab 1981 spielte er in der Hauptrolle den Kommissar Thanner als Partner des Kommissars Schimanski, der von Götz George verkörpert wurde. Zwischen 1981 und 1991 wurden mit den Ermittlern Thanner und Schimanski 29 Tatorte gedreht. Die erste Folge "Duisburg Ruhrort" (Tatort-Folge 126) wurde am 28. Juni 1981 zum ersten Mal im Fernsehen ausgestrahlt. Außerdem stellte Feik in einem "Polizeiruf 110" Kommissar Thanner dar.
Vor seinem Tod drehte Feik noch drei weitere Filme außerhalb der Tatort-Reihe, die erst posthum veröffentlicht wurden.
Eberhard Feik und die Stasi
Im Dezember 2014 veröffentlichte die Wochenzeitung "Die Zeit" einen Artikel über die Eheleute Feik als Inoffizielle Mitarbeiter (IM) bei dem DDR-Ministerium für Staatssicherheit (Stasi). In den Jahren 1977 bis 1984 hatte das links-politisch orientierte Ehepaar demnach Kontakt zu Anwerbern der Stasi. Erst als die Feiks einen konkreten Anwerbeversuch im Jahr 1984 dem Landesamt für Verfassungsschutz der Bundesrepublik Deutschland meldeten, kam es zu keiner weiteren Kontaktaufnahme.
In der Folge des Artikels von "Die Zeit" gab es eine regelrechte Schlammschlacht in den Medien und viele Journalisten sprangen auf den Zug auf. Der ursprüngliche Inhalt des Artikels wurde dabei immer weiter verzerrt. Die Witwe von Eberhard Feik, Annelie Feik-Wagner, dementierte kurz darauf, dass sie und ihr Mann jemals IM der Stasi gewesen waren oder sich bewusst mit Mitarbeitern der Stasi getroffen hatten.
Das Privatleben von Feik
Im Jahr 1966 lernte Feik seine spätere Ehefrau Annelie Wagner in einem kleinen Theater kennen, in dem sie beide ihre ersten Schauspielerfahrungen sammelten. Das Paar bekam zwei Töchter und heiratete. Die Namen und das heutige Leben der Kinder sind öffentlich nicht bekannt.
Der Künstler Feik hatte ein großes, gesundheitsgefährdendes Laster: er rauchte sehr viel. Er bevorzugte die sehr starken Roth-Händle-Zigaretten, von denen er an manchen Tagen drei Schachteln verbrauchte. Sein Zigarettenkonsum fand schlagartig ein Ende, nachdem er im Oktober 1987 einen Herzinfarkt erlitten hatte. In der Folge lag er mehrere Tage im Koma und erhielt Bypässe am Herzen. Während der anschließenden Reha nahm Feik etwa zwanzig Kilogramm ab und stellte das Rauchen komplett ein.
Inspiriert von seiner Frau Annelie Feik-Wagner wandte er sich dem tibetischen Buddhismus zu und fuhr täglich bis zu dreißig Kilometer mit dem Rad. Seine Lieblingsstrecke war an seinem Wohnort hinauf auf den Berg Schauinsland, wohin er auch am 18. Oktober 1994 aufbrach.
Die Anstrengung kostete ihm das Leben. Er brach aufgrund eines weiteren Herzinfarkts tot zusammen. Beerdigt wurde der Schauspieler Eberhard Feik in seinem letzten Wohnort, in Hofsgrund im Breisgau.
FAQ - Schauspieler Eberhard Feik
Wo hat der Schauspieler Eberhard Feik zuletzt gelebt?
Die Familie Feik zog 1980 von West-Berlin nach Hofsgrund, einem kleinen Ort im Breisgau nahe Freiburg. Hier fand Eberhard Feik die nötige Ruhe in seinem hektischen Leben.
Hat der bekannte Darsteller Feik Auszeichnungen erhalten?
Ja, er erhielt 1989 den damaligen Adolf-Grimme-Preis (heute Grimme-Preis) für "Tatort - Moltke" (Tatort-Folge 214) und im Jahr 2001 posthum die Goldene Kamera in der Kategorie "Beste Tatort-Kommissare". Diesen Preis nahm Schauspielkollege Götz George für ihn entgegen.
War Eberhard Feik politisch aktiv?
Der Schauspieler war linkspolitisch eingestellt und war zeitweilig Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), für die er sich 1971 für den Stuttgarter Stadtrat aufstellen ließ, es aber nicht hinein schaffte.
In welchen sozialen Netzwerken finde ich den Schauspieler Eberhard Feik?
Feik ist in den sozialen Netzwerken nicht vertreten, da er bereits verstorben ist.
Wie erhalte ich ein Autogramm von dem Prominenten Eberhard Feik?
Eine Autogrammadresse gibt es nach dem Tod Feiks verständlicherweise nicht mehr. Schaut bitte auf Autogrammbörsen, auf Auktionsplattformen oder Flohmärkten nach älteren Exemplaren von Eberhard Feiks Autogrammen.