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Faber, Bönisch, Dalay und Pawlak,
Faber, Bönisch, Herzog und Pawlak
In einer kurzen, aber intensiven Phase der Übergangs und personellen Neuaufstellung kam es zu dieser seltenen Konstellation, die das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen markierte.
Das Profil
Peter Faber
Der schwer getroffene Hauptkommissar sieht sich mit dem unausweichlichen Abschied von Nora Dalay konfrontiert, einer Konstanten seit Beginn seiner Zeit in Dortmund. Noch immer getrieben von der ungesühnten Schuld am Tod seiner Familie, klammert er sich umso verbissener an Martina Bönisch, die seine letzte vertraute Verbindung geworden ist. Ihre heimliche Beziehung ist sein emotionaler Rettungsanker. Der gleichzeitige Zuwachs durch Rosa Herzog, die er als unerwünschten Ersatz für Dalay betrachtet, und die anhaltende Anwesenheit des ihm unsympathischen Jan Pawlak stürzen ihn in eine Phase der Gereiztheit und verstärkten Isolation. Sein Zynismus gegenüber den Neuen ist scharf und abweisend.
Martina Bönisch
Die leitende Hauptkommissarin steht vor ihrer vielleicht größten personalpolitischen Herausforderung. Sie muss nicht nur das fragile Gleichgewicht ihrer Beziehung zu Faber wahren, sondern auch die Integration der neuen Kollegin Rosa Herzog managen, während sie gleichzeitig verhindern muss, dass der bereits etablierte, aber problembehaftete Jan Pawlak sich weiter ins Abseits schießt. Bönisch agiert als diplomatische Chefin, Mentorin für Herzog und beschützende Partnerin für Faber in einer Person. Die Last, das Team in dieser turbulenten Phase zusammenzuhalten, zehrt an ihren Kräften, während sie ahnt, dass große Veränderungen bevorstehen.
Rosa Herzog
Die neue Oberkommissarin tritt ihr Amt in einer extrem schwierigen Situation an. Sie ersetzt nicht irgendjemanden, sondern Nora Dalay, ein Urgestein des Teams. Herzog muss sich ihren Respekt bei den etablierten Kollegen hart erarbeiten, wobei sie insbesondere auf die Ablehnung und den Spott des renitenten Peter Faber stößt. Bönisch wird zu ihrer wichtigsten Verbündeten und Mentorin. Herzog ist von Anfang an eine couragierte, eigenständige Ermittlerin mit einem starken Gerechtigkeitssinn, die nicht davor zurückschreckt, auch mal gegen Faber aufzubegehren. Ihr pragmatischer, manchmal rauer Charme bildet einen Kontrast zur zurückhaltenderen Art Dalays.
Jan Pawlak
Der eigenbrötlerische Kommissar befindet sich in einer persönlichen Abwärtsspirale. Der Kampf um das Sorgerecht für seine Tochter Mia gegen die drogenabhängige Mutter Ella und deren einflussreiche Familie zehrt ihn auf. Seine Spielsucht wird zu einem immer größeren Problem, das ihn anfällig für Erpressung und Fehlentscheidungen macht. Im Team ist er nach wie vor der Außenseiter. Während sich eine Art schwierige, aber respektvolle Arbeitsbeziehung zu Bönisch entwickelt hat, ist das Verhältnis zu Faber nach wie vor vergiftet. Der Neuzugang Herzog betrachtet er mit einer Mischung aus Neutralität und der Erkenntnis, dass auch sie zunächst um Akzeptanz kämpfen muss.
Die Dynamik / Der Ermittlungsstil
Dieses Quartett ist ein Übergangsteam, das von Instabilität und sich verschiebenden Loyalitäten geprägt ist. Die Dynamik ist komplex: Das stille Duo Faber/Bönisch bildet das etablierte Machtzentrum. Pawlak ist der isolierte Problemfall, der mit sich selbst beschäftigt ist. Herzog ist die Neue, die versucht, sich zwischen allen Fronten zu positionieren und sich zu behaupten. Der Ermittlungsstil ist uneinheitlich: Faber und Bönisch arbeiten nach wie vor eingespielt, müssen ihre intuitive Zusammenarbeit aber oft unterbrechen, um die Juniorpartner anzuweisen oder zu kontrollieren. Herzog bringt frischen Wind und neue Perspektiven ein, stößt aber mit ihren Methoden bei Faber auf Widerstand. Pawlak ist oft abwesend, sowohl gedanklich als auch physisch. Die Stimmung ist angespannt, von Misstrauen und der unausgesprochenen Gewissheit geprägt, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein wird. Prägnante Zitate sind oft Bönischs vermittelnde Anweisungen („Rosa, kümmern Sie sich darum“) oder Fabers abfällige Kommentare über die „Neue“.
Dortmund als Schauplatz
Dortmund erscheint in dieser kurzen Phase als Ort des Umbruchs und der Ungewissheit, der die Situation des Teams widerspiegelt. Die Handlungen spielen oft in Übergangsorten: leerstehende Lagerhallen, im Wandel begriffene Stadtviertel und soziale Brennpunkte, in denen alte Strukturen zerbrechen und neue, oft gefährliche entstehen (wie in „Heile Welt“). Die Stadt ist kein stabiler Boden mehr, sondern ein schwankendes Fundament, genau wie das Ermittlerteam selbst.