Der verdeckte Ermittler Cenk Batu vom LKA Hamburg taucht in die gefährlichen Welten der Organisierter Kriminalität ein, wo seine eigene Identität sein wertvollstes und gefährdetstes Kapital ist.

Das Profil: Ein Mann zwischen den Welten

Cenk Batu ist ein Grenzgänger, dessen wahre Persönlichkeit hinter einer Vielzahl von Tarnidentitäten zu verschwinden droht. Als Undercover-Ermittler lebt er in einer Welt der Lügen, was ihn zu einem einsamen, rastlosen und zutiefst zerrissenen Charakter macht.

Cenk Batu

Batu ist ein Einzelgänger, der in Mietwohnungen haust, die nicht seine sind, und der seine Einsamkeit wie einen schweren Mantel trägt. Seine Stärke ist seine Fähigkeit, sich in jede Rolle zu verwandeln – mal als türkischer Kleinkrimineller, mal als scharfer Börsenhändler in italienischem Anzug. Doch diese ständige Maskerade fordert ihren Tribut. Sie isoliert ihn und lässt ihn nach menschlicher Nähe und Authentizität dürsten, was sich in seiner Beziehung zu seiner Freundin Gloria manifestiert, bei der er zum ersten Mal ganz er selbst sein kann. Prägende Erlebnisse, wie die Rettung des Mädchens Amelie vor der Organmafia, zeigen seine tiefe Menschlichkeit, die er in seiner gefährlichen Arbeit zu bewahren versucht. Sein moralischer Kompass wird in Extremsituationen immer wieder auf die Probe gestellt, etwa als er in „Die Ballade von Cenk und Valerie“ die Wahl zwischen der Rettung seiner schwangeren Freundin und der Verhinderung eines Mordes treffen muss. Diese inneren Konflikte zwischen Pflicht und Gefühl definieren seinen Charakter.

Die Dynamik: Der einsame Wolf und sein Führungsoffizier

Cenk Batus Ermittlungsstil ist geprägt von absoluter Isolation und dem ständigen Leben in der Tarnung. Sein einziger Anker in der Realität ist sein Führungsoffizier Uwe Kohnau. Ihre Treffen finden an wechselnden, oft trostlosen Orten statt – zwischen Containern im Hafen oder in U-Bahn-Schächten. Die Kommunikation ist sachlich, funktional und von der ständigen Gefahr des Enttarnt-Werdens überschattet. Es gibt keine klassische Teamdynamik, sondern ein distanziertes Verhältnis zwischen dem, der die Befehle gibt, und dem, der sie in Lebensgefahr ausführt. Batu muss sich ausschließlich auf seinen Instinkt, seine Schauspielkünste und seine analytische Fähigkeit verlassen, um in den kriminellen Organisationen zu überleben. Sein Ansatz ist ein hochriskantes Spiel, bei dem ein einziger falscher Blick, eine unüberlegte Geste, tödlich enden kann. Dies zeigt sich besonders in „Der Weg ins Paradies“, wo er das Vertrauen einer terroristischen Vereinigung gewinnen muss und dabei ständig mit der Enttarnung und dem Tod spielt.

Hamburg als Schauplatz

Hamburg ist der perfekte Schauplatz für Cenk Batu Geschichten. Die Stadt ist mit ihrem riesigen Hafen, den Finanzdistrikten und den vierteligen Gegenden ein Mikrokosmos der Globalisierung und damit ein Nährboden für international vernetzte Kriminalität – genau Batus Metier. Die düstere, oft von Regen und Nebel geprägte Atmosphäre der Hansestadt unterstreicht die Isolation und Kälte seines Undercover-Daseins. Die glänzenden Fassaden der Bankentürme spiegeln die heuchlerischen Oberflächen wider, hinter die Batu blicken muss, während die schmuddeligen Hinterhöfe von St. Pauli die Brutalität der Kleinkriminalität zeigen. Hamburg ist für Batu keine Heimat, sondern ein labyrinthisches Schlachtfeld aus Licht und Schatten, in dem er sich orientieren muss, ohne jemals anzukommen.