Kommissar Konrad ist der beharrliche Ermittler der ersten Stunde, der mit ruhiger Hand und einem unbestechlichen Gespür für die Abgründe hinter der Frankfurter Hochfinanz und Bürokratie ermittelt.

Das Profil: Der beharrliche Ermittler der ersten Stunde

Kommissar Konrad

Basierend auf der Wikipedia-Beschreibung ist Konrad ein erfahrener, nüchterner und akribischer Kriminalbeamter. Die analysierten Folgen zeigen jedoch die Tiefe dieser Eigenschaften: Seine Ermittlungsmethode ist weniger von actionreicher Verfolgungsjagd geprägt, sondern vielmehr von geduldigem Aktenstudium und der minutiösen Analyse von Zeugenaussagen, was sich besonders in Frankfurter Gold zeigt, wo er sich zunächst durch Archivmaterial arbeitet. Konrad ist ein Mann weniger Worte, dessen skeptischer Blick und müdes Gesicht – oft eine Geste der Resignation angesichts der menschlichen Gier – mehr aussagen als lange Reden. Prägende Erlebnisse wie die Konfrontation mit dem international agierenden Waffenhändler in Der King oder das psychologische Katz-und-Maus-Spiel mit dem todkranken Häftling in Die Rechnung wird nachgereicht unterstreichen seine Erfahrung und sein Gespür dafür, dass die Wahrheit oft hinter der offensichtlichen Fassade liegt. Er ist kein Zyniker, aber ein Realist, der die menschlichen Schwächen kennt, die zu Verbrechen führen.

Die Dynamik: Einsam an der Spitze

Konrads Ermittlungsstil ist der des solistischen Einzelkämpfers, der zwar von Assistenten begleitet wird, die Führung und Verantwortung aber stets bei ihm liegt. Die Beziehung zu seinen jeweiligen Partnern ist von professioneller Distanz und seinem väterlichen, manchmal skeptischen Führungsstil geprägt. In Flieder für Jaczek ist die Spannung zwischen seinem erfahrenen, vorsichtigen Vorgehen und dem impulsiven Ehrgeiz seines jungen Kollegen Wegener deutlich spürbar. Sein typischer Ansatz ist analytisch und von großer psychologischer Intuition geleitet, wie sein entscheidender Trick in Eine todsichere Sache beweist, wo er einen Täter durch eine vorgetäuschte Zeugin in die Falle lockt. Sein Verhältnis zu Vorgesetzten ist respektvoll, doch er lässt sich nicht von bürokratischen Hindernissen von seinem Weg abbringen. Sein Motto könnte lauten: „Irgendwas stimmt hier nicht“ – ein Satz, den er in Zwei Flugkarten nach Rio murmelt und der seinen unbeirrbaren Willen zur Aufklärung zeigt.

Frankfurt als Schauplatz

Frankfurt am Main der 1970er Jahre ist mehr als nur Kulisse; es ist ein essenzieller Mitspieler in Konrads Fällen. Die Stadt der Gegensätze – zwischen glänzenden Bankentürmen, der internationalen Buchmesse und düsteren Industrieanlagen, zwielichtigen Bars und dem tristen Gefängnisalltag – prägt die Handlungen fundamental. Die Verbrechen, denen Konrad nachgeht, sind oft direkt mit diesem Milieu verbunden: Betrug in der Finanzwelt (Frankfurter Gold, Korruption im Literaturbetrieb (Der King) oder raffinierte Raubüberfälle (Zwei Flugkarten nach Rio). Konrad passt perfekt zu diesem Ort: Er ist genauso nüchtern, sachlich und undurchschaubar wie die Stadt selbst. Während sich in Frankfurt das große Geld und die internationalen Verflechtungen zeigen, bleibt Konrad der bodenständige, unbestechliche Ermittler, der die Machenschaften in den Chefetagen mit der gleichen Beharrlichkeit aufklärt wie die Verbrechen in den Vorstadtkaschemmen.

Entdecken Sie hier alle Fälle des Mannes, der die Figur des Tatort-Kommissars maßgeblich mitprägte und stets die menschlichen Motive hinter den finanziellen Verbrechen suchte.