Die Tatort Sommerpause 2018



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Batic und Leitmayr winken zum Abschied

Den einen ist es ein Gräuel, den anderen eingefleischten Krimifans eine Freude, sehen Sie in der kreativen Auszeit doch eine Chance zur Besserung:
Die alljährliche Tatort-Sommerpause steht kurz bevor.

Am 3. Juni 2018 wird der letzte neue Tatort im ersten Halbjahr erstgesendet. In dem Krimi „Freies Land“ ermitteln die Münchner Kriminalhauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr, danach ist erst einmal Schluss.

Ab Sonntag, den 10. Juni 2018 startet die Tatort-Pause offiziell (am 10.06.18 läuft allerdings noch ein neuer Polizeiruf 110! Mehr dazu in unserem Artikel „In Flammen“); ab diesem Termin wird es also in den Folgewochen sonntags ausgewählte Tatort-Wiederholungen geben. Bekanntermaßen handelt es sich dabei um noch junge Produktionen aus dem Hause des WDR, NDR, SWR, BR & Co.

Am 5. August 2018 endet die Sommerpause. Die erste neue Tatort-Produktion kommt aus der Schweiz: Reto Flückiger und Liz Ritschard ermitteln dann in ihrem neuesten Fall „Musik stirbt zuletzt“.

Die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft, die vom 14. Juni bis zum 15. Juli 2018 in Russland stattfindet, verlängert die Krimipause überraschenderweise nicht. Denn eigentlich immer dann, wenn ein sportliches Großereignis vor der Tür stand – das kann eine Fußball-EM, -WM und/oder die Olympiade sein -, fiel die Zwangspause für Kommissarin Odenthal, Thiel und Boerne, die Beamten Lannert und Bootz, Eisner und Fellner noch ein bisschen länger aus, als eh schon. Zwischen 77 und 90 Tagen kann die Tatort-Sommerpause dann dauern – statt der üblichen 50 Tage, die das Sendeloch im Durchschnitt ohne Sportveranstaltung dauert.

In der Regel endet die Pause damit frühestens Mitte August, spätestens Anfang September. Dieses Jahr fällt die Tatort-Sommmerpause mit dem 5. August sogar etwas kürzer aus, trotz WM.

Vorfreude ausdrücklich erwünscht:
Die letzten neuen Tatorte vor der Sommerpause 2018

  1. Das neue Team aus dem Hochschwarzwald geht in die zweite Runde: Hauptkommissar Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Hauptkommissarin Franziska Tobler (Eva Löbau) ermitteln in dem mysteriösen Todesfall einer jungen Frau. Deren Vater Volkmar ist ein alter Schulfreund von Berg, der damit auch ein starkes persönliches Interesse an der Aufklärung von Sonnhilds Tod hat: Handelt es sich um einen Behandlungsfehler des zuständigen Arztes?Die Erstausstrahlung des SWR-Tatorts „Sonnenwende“ ist für Sonntag, den 13. Mai 2018 angesetzt.
  1. Achtung, nicht am Pfingstsonntag, sondern am Pfingstmontag (!), den 21. Mai 2018, wird das Kommissarinnen-Duo Henni Sieland (Alwara Höfels) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) seinen sechsten Fall „Wer jetzt allein ist“ lösen. Es handelt sich dabei um den letzten Einsatz der Ermittlerin Sieland. Die Schauspielerin Höfels hatte 2017 bereits ihren Ausstieg aus der Tatort-Reihe angekündigt. An ihre Stelle tritt ab Fall Nummer sieben die Darstellerin Cornelia Gröschel, die 2017 bereits Dreherfahrungen mit Martin Brambach, ihrem zukünftigen Chef Schnabel beim Tatort-Dresden, im ARD-Fernsehfilm „Willkommen bei den Honeckers“ gesammelt hat. Im MDR-Krimi „Wer jetzt allein ist“ ermitteln die zwei Fahnderinnen gegen den Willen ihres Chefs undercover und bieten sich als Köder in einer Online-Singlebörse an, um einen Mörder dingfest zu machen.
  1. Endlich hat das Warten am 27. Mai 2018 ein Ende: Der neue Münster-Tatort ist da! Die Folge „Schlangengrube“ ist zum Bedauern vieler Fans der erste und einzige Tatort-Beitrag, der im Jahr 2018 aus der westfälischen Domstadt kommt. Die Nebendarstellerin Friederike Kempter, die als sympathische Kommissarin Krusenstern ihrem Vorgesetzten Frank Thiel mit Rat und Tat zur Seite steht, erwartet im Spätsommer ihr erstes Kind. Nach der Geburt soll es im Herbst 2018 mit den Dreharbeiten weitergehen.Der Fall „Schlangengrube“ führt das ungleiche Ermittlerteam in den Allwetterzoo Münster; hier lernt Kommissar Thiel die Pinguin-Dame Sandy lieben, während sich der kauzige Professor Boerne nach seinen Versuchen im Jagd- und Kunstmilieu nun als Gourmet-Fernsehkoch zu etablieren versucht. Na das kann spaßig werden!
  1. Den Abschluss für das erste Tatort-Halbjahr 2018 bilden unsere „Silberrücken“ Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) aus dem Münchner Kommissariat. Am 3. Juni 2018 werden sie mit der Lösung des Falls „Freies Land“ betraut, der in das – fiktive – Traitach in Niederbayern führt. Ein kleiner Ort mitten im Nirgendwo. Hier bekommen es die Kommissare mit „Freiländern“ zu tun, die sich weigern, Deutschland und seine Institutionen anzuerkennen. Sicher keine leichte Aufgabe, in diesem Umfeld unbehindert Mordermittlungen durchzuführen.

 

Was erwartet uns danach?

Der Tatort aus Luzern schickt einen neuen Fall ins Rennen – und der trägt sogar experimentelle Ansätze. Denn „Alte Männer sterben nicht“ (AT) / „Musik stirbt zuletzt“ (Sendetitel) wurde mit einer einzigen Kameraeinstellung in „Echtzeit“ gedreht. Reto Flückiger und seine Kollegin Liz Ritschard müssen auf einem Benefizkonzert unter Schönen und Reichen ermitteln. Der Veranstalter Walter Loving, der Juden einst das Leben rettete, hat offenbar Dreck am Stecken. Ursprünglich war der Sendetermin bereits für das Frühjahr 2018 geplant, nun wird das zweite Halbjahr von der ARD anvisiert. Die Dreharbeiten zum Schweizer Tatort sind schon seit Juli 2017 abgeschlossen.

Heiteres erwartet uns voraussichtlich im August 2018 aus Weimar. Die erste Regieklappe für „Die robuste Roswita“ (AT) fiel im November 2017. Die wortgewandten Kommissare Lessing und Dorn ermitteln im Umfeld einer traditionsreichen ostdeutschen Kloßmanufaktur. Ganz Weimar ist erschüttert vom Mord an dessen Geschäftsführer Hassenzahl – steckt die seit Jahren tot geglaubte und plötzlich quicklebendig aufgetauchte Ehefrau Roswita dahinter?

Für den kommenden Spätsommer ist außerdem ein neuer Tatort-Beitrag aus der Hauptstadt geplant. In „Tiere der Großstadt“ (AT) untersuchen die Berliner Kriminalbeamten Rubin und Karow gleich zwei Kapitalverbrechen: Der Betreiber eines modernen Cafés liegt tot mitten auf dem Kurfürstendamm, nur zehn Kilometer weiter wird fast zeitgleich im Grunewald eine getötete Joggerin am Wegesrand entdeckt. Warum befinden sich Wildschweinhaare in deren tödlicher Oberschenkelwunde? Die Fahnder teilen sich auf und jeder übernimmt einen Fall.

„KI“ (AT) heißt nach „Freies Land“ eine weitere neue Tatort-Folge mit Batic und Leitmayr von der Mordkommission München. Die als bedrohlich dargestellte Künstliche Intelligenz war bereits im Jahr 2016 ein gern genommenes Thema im Tatort („HAL“ aus Stuttgart, „Echolot“  aus Bremen), jetzt zieht der Bayerische Rundfunk nach. Die Spur des verschwundenen Mädchens Melanie führt dabei in das Leibniz-Rechenzentrum, das an einem EU-Projekt für Künstliche Intelligenz beteiligt ist. Doch wie konnte das hochkomplexe Testprogramm „Maria“ auf den Laptop des vermissten Kindes gelangen?

Der grantelnde Wiener Chefinspektor Moritz Eisner und seine sympathische Kollegin Bibi Fellner übernehmen der vorläufigen Programmplanung nach im Herbst 2018 ihren neuen Fall „Her mit der Marie!“ (AT). Die Leiche, die im ORF-Krimi auf einer Landstraße entdeckt wird, kann nicht mehr identifiziert werden. Auch der Tathergang ist den Ermittlern ein Rätsel. Stück für Stück müssen Sie das Schicksal des Mannes rekonstruieren und das Puzzle zusammenfügen. Dabei stoßen die österreichischen Fahnder auf einen polizeilich wohl bekannten und gefährlichen Großkriminellen …

Voraussichtlich Mitte September diesen Jahres lösen Brix und Janneke vom Tatort Frankfurt ihren achten Fall „Nachtblind“ (AT). Darin liegt eine knapp bekleidete Frau vor den Bankentürmen der Finanzmetropole – tot, mit einer Plastiktüte über dem Kopf. Hauptkommissarin Janneke trifft als Erste am Tatort ein und schaut sich im Alleingang das Gebäude näher an. Während die Beamtin Fotos macht und Beweise sammelt, schlägt sie eine unbekannte Person bewusstlos. Janneke verliert ihr Gedächtnis. Alles, was den Ermittlern nun bleibt, sind unscharfe Bilder.

Seit Sommer 2017 ist die SWR-Produktion „Der Mann, der lügt“ (AT) im Kasten und soll diesen Herbst erstgesendet werden. Die Stuttgarter Kommissare Lannert und Bootz rücken dem Hauptverdächtigen in einem Mordfall, Jakob Gregoowicz, immer näher auf den Pelz. Und der erzählt die Kriminalgeschichte aus seiner Sicht. Der Wechsel der Perspektive ist ein ungewöhnliches, aber spannendes Konzept aus der Feder der Drehbuchautoren Martin Eigler und Sönke Lars Neuwöhner.

Endlich wird uns „die Neue“ an Klaus Borowskis Seite vorgestellt! In der Tatort-Folge „Borowski und das Haus der Geister“ (AT) kann die Nachfolgerin von Sibel Kekili alias Kommissarin Sarah Brandt zeigen, was sie kann. Die Schauspielerin Almila Bagriacik ist fortan im Tatort Kiel als junge Ermittlerin Mila Sahin an Borowskis Seite zu sehen. Und die Unterstützung hat der alternde Kriminalhauptkommissar auch dringend nötig: Der neue Einsatz – es ist Borowskis insgesamt 32. Fall, gezählt mit und ohne Assistentinnen – fordert eine unangenehme Auseinandersetzung mit den Altlasten aus seiner familiären Vergangenheit.

Nachdem Mario Kopper (Andreas Hoppe) den Tatort Ludwigshafen nach 21 Dienstjahren im Januar 2018 in seinem finalen gleichnamigen Fall „Kopper“ den Rücken kehrte, ermittelt Lena Odenthal zukünftig verstärkt mit der Kollegin Johanna Stern. Die zwei Frauen, die sich ursprünglich überhaupt nicht leiden konnten, duzen sich mittlerweile und trinken nach Feierabend auch mal ungezwungen ein Gläschen Wein miteinander. Der SWR-Tatort „Vom Himmel hoch“ (AT) ist vielmehr ein Politthriller als ein Krimi, in dem die beiden Kommissarinnen in die Welt des modernen Drohnenkriegs gezogen werden. Die TV-Premiere ist für den Dezember 2018 angesetzt.

Nach Andreas Hoppe und Alwara Höfels streicht auch Devid Striesow dieses Jahr die Segel. „Der Pakt“ (AT) wird der letzte Einsatz von Kommissar Jens Stellbrink aus Saarbrücken sein. Seine Kollegin Lisa Marx, und damit die Schauspielerin Elisabeth Brück, war schon seit einiger Zeit nur noch „schmückendes Beiwerk“ in den SR-Tatorten. In seinem achten finalen Fall bekommt es Stellbrink mit einem merkwürdigen Mord zu tun, bei dem eine von zwei Schwesternschülerinnen erwürgt aufgefunden wird. Die zwei Frauen sahen sich verblüffend ähnlich. Da liegt die Vermutung nah, dass es sich bei der Tat um eine Verwechselung handeln könnte. Immerhin lag die Tote im Bett ihres optischen Zwillings! Als Sendetermin für den Krimi kommt der Zeitraum Dezember 2018/Januar 2019 in Frage.

Last but not least: Ulrich Tukur, in der Tatort-Reihe als Ermittler Felix Murot mit ohne Tumor im Kopf bekannt, erlebt erneut einen wirklich außergewöhnlichen Fall. In „Murot und das Murmeltier“ (AT) wird der Beamte wieder und wieder getötet – und jedes Mal erwacht er in seinem Bett und durchlebt den Überfall auf eine Bank erneut, von Anfang an. Eine Story, die vielen Zuschauern bekannt sein dürfte aus der 90er-Jahre-Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Schauspieler Bill Murray in der Hauptrolle. Dieser bisher ungezeigte Tatort lagert schon etwas länger im Archiv der Öffentlich-Rechtlichen, denn die Filmarbeiten zum neuen HR-Tatort-Experiment waren im Juni 2017 abgeschlossen. Ursprünglich sollte die Erstausstrahlung von „Murot und das Murmeltier“ (AT) bis Ende 2017 erfolgen. Nun steht offen, ob er 2018 überhaupt noch gezeigt werden wird – oder erst Anfang 2019.

Ach ja. Noch eine Sache. Die TV-Erstausstrahlung des Action-Tatorts „Tschiller: Off Duty“ wird für die zweite Jahreshälfte 2018 erwartet. Im Kino floppte der Beitrag mit Til Schweiger und Fahri Yardim, die als Hamburger Hau-drauf-Kommissare Tschiller und Gümer zuvor in vier aufeinander aufbauenden Tatort-Folgen im Ersten Programm zu sehen gewesen waren. Im Kino-Tatort geht die Reise von Hamburg bis nach Istanbul und Moskau, wo die bösen Jungs auf die Kriminalbeamten mit den unorthodoxen Vorgehensweisen warten.

Achtung:

Bei vielen der beschriebenen Neuproduktionen steht der tatsächliche, endgültige Sendetermin noch nicht fest. Einige der Folgen könnten erst im Jahr 2019 ihren Weg auf die Bildschirme finden.


Habt einen spannenden Sommer!
Euer Team von Tatort-fans.de


2 Meinungen zum Die Tatort Sommerpause 2018

  • Rumo • am 14.6.18 um 16:33 Uhr

    Für den TATORT-Koordinator des WDR ist nun sogar ein eine lebenslange „TO-Pause“ angesagt.
    Angesichts des Hintergrundes dieser Entlassung durchaus nachvollziehbar..

    spiegel.de/kultur/tv/wdr-tatort-koordinator-wegen-sexueller-belaestigung-entlassen-a-1212904.html


  • Lange • am 20.7.18 um 20:26 Uhr

    Warum Sommerpause,wenn doch sonst auch immer alles wiederholt wird?


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