Hauptkommissar Frank Thiel ist seit 2002 Ermittler bei der Kripo Münster. Gemeinsam mit seinem schrulligen Kollegen Prof. Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) aus der Pathologie untersucht der gebürtige Münsteraner regelmäßig Kapitalverbrechen; dabei geben die zwei Kriminalisten ein eher ungewöhnliches Gespann ab, denn unterschiedlicher könnten die Charaktere kaum sein. Fiese Neckereien, charmante Witze und eine große Portion Ironie stehen an der Tagesordnung, wenn Thiel und Boerne aufeinander treffen. – Dennoch oder gerade deshalb: sie lösen erfolgreich jeden Fall und gehören zu den beliebtesten Tatort-Kommissaren!
Frank Thiels Rückkehr nach Münster
Zwar erblickte Thiel das Licht der Welt am 6. Dezember 1960 in Münster, aufgewachsen ist er allerdings in Hamburg. Nach der Scheidung seiner Eltern zog seine Mutter mit ihm in die Hansestadt, dort wuchs der kleine Frank im Arbeiterviertel St. Pauli auf. Er absolvierte später das Abitur und entschied sich für eine Karriere bei der Kriminalpolizei, die ihn schließlich wieder zurück in seinen Geburtsort Münster führen sollte. Mitte der 90er Jahre arbeitete Thiel noch als Kommissaranwärter in Hamburg; der ehrgeizige und talentierte Ermittler arbeitete sich bis zum Kriminalhauptkommissar hoch. Mit diesem Dienstrang ließ er sich nach Münster versetzen, um in der Nähe seines Vaters zu sein.
Vater Herbert Thiel und Sohn
Mit seinem Vater Herbert hatte Frank Thiel 30 Jahre lang keinen Kontakt, erst nach dem Tod seiner Mutter und dem Umzug von Hamburg nach Münster leben die zwei wieder in derselben Stadt. Sie nähern sich dabei langsam einander an. Herbert Thiel ist ein Spät-68er, fährt Taxi und pflegt einen Lebensstil, mit dem sein Filius nicht immer etwas anzufangen weiß: es kann vorkommen, dass der Naturliebhaber Herbert ominöse Pilze im Wald sammelt und zubereitet, um sich an der berauschenden Wirkung seines Mittagessens zu erfreuen.
Auch wenn Vater und Sohn sich zuweilen auf die Nerven gehen: Frank möchte „Vaddern“, wie er den alternden Hippie kumpelhaft nennt, im fortgeschrittenen Alter gerne unterstützen. Und als dem frisch gebackenen Kriminalhauptkommissar des Morddezernats der Polizeidirektion Münster wegen eines Blutalkoholgehalts von 2,5 Promille der Führerschein abgenommen wird, nimmt der Ermittler die Dienste seines taxifahrenden Vaters daraufhin gerne und regelmäßig für Dienstfahrten in Anspruch. Notgedrunken steigt der Kommissar für private Zwecke außerdem auf das populärste Münsteraner Verkehrsmittel um: das Fahrrad, in Münster Leeze genannt.
In der westfälischen Domstadt fühlt sich Frank Thiel zunächst unwohl. Er zieht alleine in eine kleine Altbauwohnung, muss aber kurz nach seinem Einzug entgeistert feststellen, dass diese ausgerechnet seinem kauzigen Kollegen, Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne von der Pathologie Münster, gehört, mit dem die Kripo eng zusammenarbeitet.
Die Streithähne Thiel und Boerne
Thiels Vermieter Prof. Boerne besitzt ein übermannsgroßes Ego, ist ein Besserwisser und Nörgler. Auch muss der Professor stets das letzte Wort haben, was Thiel außerordentlich nervt. Während der Mediziner sehr eloquent ist und sich augenscheinlich selbst gerne reden hört, ist Frank Thiel ein eher zurückhaltender, ruhiger Zeitgenosse, der auch stille Minuten in seinem Alltag durchaus zu schätzen weiß: es sind zwei Welten, die hier aufeinanderprallen.
Trotz aller deutlichen Unterschiede zwischen den Persönlichkeiten harmonieren die beiden Ermittler beruflich bestens. Sie ergänzen sich mit ihren Fachkenntnissen und lösen die ihnen übertragenen Fälle äußerst erfolgreich. Zur Unterstützung wird Thiel Nadeshda Krusenstern zur Seite gestellt, eine junge, hübsche und ehrgeizige Frau, die mittlerweile voll ausgebildete Kommissarin ist. Sie ist ihm eine große Hilfe, doch Frank fällt es immer wieder schwer, ein Lob für ihre gute Arbeit über die Lippen zu bekommen. Worte sind einfach nicht seins, da fällt selbst die Begrüßung im Büro karg aus: „Moinsen!“ - oder noch schlichter: „Moin“.
Kommissar Thiel privat
Viel verdient der Kommissar Thiel nicht beim Morddezernat, doch das kümmert ihn wenig. Er ist ein bodenständiger Mann, der wenig Luxusgüter braucht um glücklich zu sein. Wenn der Kriminalbeamte frei hat, schaut er als leidenschaftlicher Fan des FC St. Pauli Fußball, fährt auch für das ein oder andere Heimspiel nach Hamburg. Sogar Bettwäsche in den Vereinsfarben und Fan-T-Shirts besitzt der Beamte. Andere nennenswerte Hobbys hat er allerdings nicht.
Seine Wurzeln sind noch immer in Hamburg verankert, und so spielt Thiels Mobiltelefon bei Anrufen die bekannte Melodie von "Auf der Reeperbahn nachts ums halb eins". Macht Frank Thiel einmal Urlaub, dann nicht im Vier-Sterne-Hotel, sondern am liebsten auf eigene Faust mit Rucksack. Er mag es eben unkompliziert und ohne Schnickschnack.
Als eines Tages eine junge Frau mit schlumpfblauem Haar vor seiner Wohnungstür steht, die behauptet, seine uneheliche Tochter Leila zu sein, fällt Thiel aus allen Wolken. Die Erzählungen von seiner längst vergangenen Affäre mit Biggi aus Mannheim Mitte der 1990er Jahre passen zwar zeitlich, dennoch kann eine Vaterschaft am Ende aus medizinischer Sicht nicht bestätigt werden: Frank Thiel und Leila Wagner sind nicht miteinander verwandt. Dennoch haben sich die beiden bereits vor der ernüchternden Erkenntnis längst angefreundet und verstehen sich prächtig. Biggi, die mittlerweile an Speicheldrüsenkrebs im Endstadium leidet, bekommt von ihrem früheren Geliebten Frank Thiel schließlich Besuch am Krankenbett.
FAQ - Kommissar Frank Thiel
Wo wurde Kommissar Thiel geboren?
Thiel ist zwar gebürtiger Münsteraner, allerdings in Hamburg aufgewachsen.
Wer ist Thiels Ermittlungspartner?
Rechtsmediziner Prof. Dr. Karl-Friedrich Boerne ist sein Partner, Thiel nimmt dessen Unterstützung allerdings nur widerwillig an.
Warum fährt Frank Thiel Fahrrad?
Als der Kommissar mit einem Blutalkoholgehalt von 2,5 Promille erwischt wird, muss er den Führerschein abgeben.
Welchen Handy-Klingelton hat Thiel?
Den Hamburger Klassiker „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“.
Ist der Ermittler Thiel verheiratet?
Der Tatort-Ermittler ist geschieden. Seine Ehe mit Susanne ist schon vor Jahren zerbrochen, sie lebt mittlerweile in Neuseeland. Den gemeinsamen Sohn Lukas vermisst Thiel sehr, und von Zeit zu Zeit telefonieren die beiden miteinander.
Hat Hauptkommissar Frank Thiel Kinder?
Er hat einen Sohn namens Lukas aus der geschiedenen Ehe mit Susanne, die zwei leben in Neuseeland. Der Verdacht, dass Thiel darüber hinaus eine uneheliche Tochter mit dem Namen Leila Wagner hat, bestätigt sich nicht.
Über den Darsteller Axel Prahl
Wie seine Rolle des Münsteraner Tatort-Kommissars Frank Thiel, so ist auch der Darsteller Axel Prahl selbst im Jahr 1960 geboren. Allerdings nicht am Nikolaustag, sondern am 26. März in Eutin im Osten Schleswig-Holsteins. Prahl wächst mit einem Bruder, Mutter und Stiefvater im benachbarten Neustadt auf, und schon früh lernt er die Musik lieben. Er beginnt Gitarre zu lernen und entdeckt als Jugendlicher die irische Folkmusik für sich. In der Schule und auch in der ersten Ausbilung in einem Metallberuf fühlt sich Axel Prahl nicht wohl, und sein Bildungsweg verläuft holperig. Nach dem Abbruch der Lehre beschließt er, als Straßenmusiker in Spanien zu jobben. Prahl möchte nichts verpassen und einen spannenden Lebensweg ausprobieren.
Prahls Heimkehr nach Deutschland
Einige Jahre später kehrt der junge Mann zurück nach Deutschland. Er holt sein Fachabitur nach und studiert im Anschluss Musik und Mathematik in Kiel. Doch auch in den gewählten Studienfächern findet er sein Glück nicht: er bricht wiederum ab, bleibt aber in Kiel und beginnt dort Ende der 1970er Jahre ein Schauspielstudium. Drei Jahre später macht Prahl seinen Schauspielabschluss und wird 1984 am Schleswig-Holsteinischen Landestheater engagiert.
Die Karriere von Axel Prahl startet
Um sich ganz auf die Karriere als Mime konzentrieren zu können, pausiert Axel Prahl in seiner Tätigkeit als Musiker erst einmal. Im Jahr 1992 folgt sein erster Fernsehauftritt in dem Film „Schlafende Hunde“, auf die große Kinoleinwand schafft es Prahl 1999 als Nebendarsteller in „Nachtgestalten“.
Die Erfolge von Prahl
Einen ersten Grimme-Preis erhält Axel Prahl für seine darstellerische Leistung im Fernsehfilm „Die Polizistin“ im Jahr 2000. Damit etabliert sich der Künstler endgültig im deutschen Film- und Fernsehgeschäft. Neben einer zweiten Auszeichnung mit dem Preis 2003 für „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, erhält Prahl in den Folgejahren unter anderem die Goldene Kamera, die Goldene Henne sowie den Jubiter, meist gemeinsam mit seinem Schauspielkollegen Jan Josef Liefers, mit dem Axel Prahl seit 2002 im Tatort Münster ein humoristisches Gespann abgibt.
Bis heute ist der sympathische Prahl viel beschäftigt. In seiner Rolle als Hauptkommissar Frank Thiel aus Münster hat der Schauspieler längst den Quotenrekord innerhalb der Krimireihe gebrochen: kein Tatort-Team hat mit einer Erstausstrahlung einer Tatort-Folge ein dermaßen großes Publikum erreicht, wie das ungleiche, ewig zankende Ermittlerpaar Thiel und Boerne.
FAQ - Schauspieler Axel Prahl
Wie ist Axel Prahl zum Schauspielern gekommen?
Über Umwege. Die Lehre in einem Metallberuf brach er ab, ebenso das Studium der Mathematik und Musik nach fünf Semestern. Erst das anschließende Schauspielstudium in Kiel interessierte ihn.
Hat Prahl Kinder? Wie heißen sie?
Axel Prahl hat vier Kinder: Helene, Mascha, Saskia und Theodor.
Was macht Axel Prahl neben der Schauspielerei?
Prahl ist leidenschaftlicher Musiker, außerdem spricht er Hörbücher ein.
In welchen sozialen Netzwerken finde ich den Darsteller Prahl?
Sein offizielles Facebook-Profil: https://www.facebook.com/axel.prahl.7
Wie erhalte ich ein Autogramm von Axel Prahl?
Schickt Euren Autogrammwunsch mit frankiertem Rückumschlag an
Axel Prahl
c/o Agentur LUX
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