Das Berner Ermittlerduo Philipp von Burg und Markus Gertsch steht für eine besondere Mischung aus aristokratischer Distinguiertheit und bodenständiger Schweizer Gelassenheit, die sie durch zahlreiche komplexe Fälle in der Bundesstadt führt.
Das Profil: Zwei Welten, ein Team
Philipp von Burg
Der distinguierte Kommissar mit aristokratischem Hintergrund besticht durch seinen analytischen Verstand und eine fast schon distanzierte Professionalität. Von Burg ist ein Beobachter, der die Dinge zunächst durchdenkt, bevor er handelt. Diese Eigenschaft zeigt sich besonders in Fällen wie „Rückfällig“, wo er sich gegen die vorschnelle Verurteilung eines mutmaßlichen Wiederholungstäters stellt und beharrlich nach der Wahrheit sucht, auch gegen den gesellschaftlichen Druck. Sein Gespür für psychologische Nuancen macht ihn besonders in undurchsichtigen Milieus wie in „Gehirnwäsche“ wertvoll, wo er sich in die manipulativen Strukturen einer Sekte hineindenken muss. Hinter der reservierten Fassade verbirgt sich jedoch ein Ermittler mit hohen moralischen Prinzipien, der auch vor gefährlichen Konfrontationen nicht zurückschreckt, wie seine Verstrickung in „Russisches Roulette“ zeigt.
Markus Gertsch
Gertsch verkörpert als Wachtmeister den bodenständigen, manchmal etwas stoischen Polizisten, der durch seine praktische Herangehensweise und lokale Verbundenheit das perfekte Gegenstück zu von Burg bildet. Seine offene Art und Leidenschaft, beispielsweise für Eishockey in „Time Out“, helfen ihm oft, Zugang zu Zeugen zu finden, denen von Burgs Distanziertheit vielleicht suspekt wäre. In „Am Ende der Welt“ gelingt es ihm zunächst, das Vertrauen einer Einheimischen zu gewinnen, und zeigt damit seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen. Gertsch lernt im Laufe der Fälle, die intuitive Vorgehensweise seines Partners zu schätzen und entwickelt sich von einem eher routiniert agierenden Beamten zu einem wertvollen Teamplayer.
Die Dynamik: Intuition trifft auf Analyse
Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer produktiven Gegensätzlichkeit: Von Burgs intuitive, oft misstrauische Herangehensweise wird durch Gertschs Pragmatismus und Realitätssinn ergänzt. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, entwickeln sie einen respektvollen Umgang miteinander, der von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. In „Chaos“ müssen sie ihre Differenzen beiseitelegen und lernen, ihre jeweiligen Stärken zu kombinieren, um einen komplexen Fall an der Universität Bern zu lösen. Es gibt keine klassischen Running Gags, sondern eine stille, sich entwickelnde professionelle Partnerschaft, die sich durch alle Fälle zieht. Ihre größte Stärke ist die Fähigkeit, sich in den unterschiedlichsten Milieus zurechtzufinden – von der abgeschotteten Welt sektenähnlicher Gemeinschaften bis zur schillernden Unterwelt der internationalen Kriminalität.
Bern als Schauplatz
Die Bundesstadt Bern ist mehr als nur Kulisse; sie prägt die Fälle und die Ermittler gleichermaßen. Die engen Gassen der Altstadt, die majestätische Aare und die verschneiten Berge des Umlands bilden die perfekte Folie für Geschichten, die oft die Gegensätze zwischen urbanem Leben und ländlicher Abgeschiedenheit, zwischen modernem Schweizer Selbstverständnis und traditionellen, manchmal archaischen Strukturen ausloten. In „Alp-Traum“ führt die Ermittlung vom Stadtzentrum ins Berner Oberland und verbindet Bankgeschäfte mit der rauen Bergwelt. Die Stadt mit ihrer politischen Bedeutung und internationalen Ausstrahlung korrespondiert perfekt mit von Burgs weltmännischer Art, während Gertsch die bodenständige, lokale Seite Berns repräsentiert. Die oft düstere, neblige Atmosphäre der Stadt unterstreicht die bedrohlichen und undurchsichtigen Machenschaften, denen die Ermittler nachgehen müssen.
Abschluss
Burg und Gertsch haben sich mit ihrer unaufdringlichen, aber bestimmten Art einen festen Platz in der Tatort-Landschaft erobert. Ihre Fälle bestechen durch psychologische Tiefe und die einzigartige Atmosphäre ihrer Schweizer Heimat, die sie bis zu ihrem letzten gemeinsamen Einsatz in „Time Out“ verkörpern.