Das unkonventionelle Ermittlerpaar aus Weimar löst seine Fälle mit scharfem Verstand, trockenem Humor und einer einzigartigen Chemie, die sowohl den Dienstalltag als auch das Privatleben durchdringt.

Das Profil: Das analytische Genie und die impulsive Pragmatikerin

Lessing

Der aus Hamburg stammende Kriminalhauptkommissar ist der intellektuelle, oft pedantische und literaturbegeisterte Counterpart zu seiner Partnerin. Sein analytischer Verstand und seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu durchdringen, machen ihn zum strategischen Kopf des Duos. Hinter seiner oft besserwisserischen und mit Goethe-Zitaten gespickten Fassade verbirgt sich ein fürsorglicher Familienmensch, was sich besonders in seiner Rolle als Ehemann und Vater des gemeinsamen Sohnes Leon, liebevoll „Zwerg“ genannt, zeigt. In Die harte Kern wird seine ganze Existenz bedroht, als er fälschlicherweise des Mordes bezichtigt wird – eine Situation, die seine Ruhe und Unerschütterlichkeit auf eine harte Probe stellt.

Kira Dorn

Die in Weimar verwurzelte Kriminalkommissarin geht Fälle mit impulsiver Energie, scharfem Bauchgefühl und einem unverblümten, oft sarkastischen Mundwerk an. Sie ist die Pragmatikerin, die nicht lange fackelt und auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurückschreckt, wie ihr Undercover-Einsatz als Cowgirl „Lotte“ in Der höllische Heinz beweist. Ihre mütterliche Seite und ihr beschützender Instinkt gegenüber ihrer Familie und ihrem Partner sind ein starker Antrieb, der sie in Die harte Kern sogar dazu bringt, gegen die eigene Behörde zu ermitteln, um Lessings Unschuld zu beweisen.

Die Dynamik: Symbiose aus Sarkasmus und Herz

Ihre Arbeitsweise ist eine perfekte Symbiose aus Lessings analytischer Präzision und Dorns impulsiver Entschlossenheit. Ihr Umgang ist von ständigem, liebevollem Geplänkel, sarkastischen Kommentaren und einem tiefen, unerschütterlichen Vertrauen geprägt. Dieses Zusammenspiel macht sie sowohl für Kollegen wie den schusseligen Lupo oder ihren Vorgesetzten Kurt Stich als auch für die Zuschauer so einzigartig. Selbst in den absurdesten Situationen – ob bei der Renovierung ihres gemeinsamen Hauses, einer alten Gaststätte namens „Der feine Geist“ (Der feine Geist), oder bei der Vorbereitung einer Geburtstagsparty – bleiben sie ein eingespieltes Team, das sich blind versteht. Ihr Humor ist ihr Schutzschild gegen die Abgründe ihres Jobs, was sich in Lessings trockenen Bemerkungen zeigt, wenn er etwa eine Leiche beschreibt als „vom Himmel gefallen wie ein von Motten zerfressener Wollpullover“ (Der letzte Schrey).

Weimar als Schauplatz

Weimar ist mehr als nur Kulisse; die Stadt mit ihrem klassischen Erbe und ihrer oft düster-surrealen Atmosphäre ist ein integraler Bestandteil der Fälle. Der Kontrast zwischen der hochkulturellen Fassade und den bodenständigen, oft skurrilen Verbrechen – ob in einer Westernstadt am Stadtrand, einer Kloßfabrik oder den unterirdischen Kanälen – prägt die Stimmung entscheidend. Die Ermittler passen perfekt in dieses Ambiente: Lessing mit seiner literarischen Bildung und Dorn mit ihrer bodenständigen, direktiven Art, die das Pathos der Klassikerstadt immer wieder dekonstruiert. Die Folgen spielen oft mit diesem Kontrast, wie in Der wüste Gobi, wo sich die Handlung in die finstere Kanalisation unter der scheinbar heilen Kulturstadt begibt.

Abschluss

Lessing und Dorn sind ein Ermittlerduo, das durch seine authentische Menschlichkeit, seinen entwaffnenden Humor und die einzigartige Verbindung zwischen den Charakteren besticht. Ihre Fälle führen sie tief in die Abgründe der menschlichen Seele, doch stets finden sie zueinander – angetrieben von ihrem Gerechtigkeitssinn und der unerschütterlichen Gewissheit, den anderen an seiner Seite zu haben.