Kommissarin Karin Gorniak
Karin Gorniak, gespielt von Karin Hanczewski, bekleidet bei der Kripo Dresden den Rang einer Oberkommissarin und hat den Ruf einer Diva, dem sie allerdings kaum gerecht wird. Die Ermittlerin, die einst zur Miss Juli gekürt wurde, hat nämlich keine Scheu davor, sich die Hände schmutzig zu machen – im Gegenteil. Gorniak ist eine äußerst fähige Polizistin, die von ihrem Chef, dem Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel, sehr geschätzt wird.
Die Kriminalistin weiß, was sie will, spricht Probleme offen an und kommt schnell zum Punkt. Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und mag eine gewisse Ordnung, zuhause sowie im Büro. Bearbeitet sie einen Fall, verlässt sie sich dabei nicht nur auf die reine Faktenlage, sondern bezieht auch ihre Intuition mit in die Ermittlungen ein.
Um ihr Innerstes zu schützen, verschanzt sich Karin Gorniak häufig hinter ihrem trockenen Humor und coolen Sprüchen. Ihre Gefühle behält die alleinerziehende Mutter eines pubertierenden Jungen lieber für sich. Mit ihrer ehemaligen Kollegin Henni Sieland kam sie bestens zurecht; die zwei Fahnderinnen verband eine Freundschaft außerhalb der Dienstzeit. Da die beiden Oberkommissarinnen unterschiedliche Charakterzüge und Arbeitsweisen hatten, ergänzten sie sich perfekt – natürlich krachte es auch hin und wieder. Von Sieland lernte die nüchternere Gorniak, bei den Ermittlungen auch einmal auf das Bauchgefühl zu achten. Umgekehrt profitierte die impulsive Henni von Karins pragmatischer, besonnener Art.
Als die Oberkommissarin Henni Sieland beschließt, den Job an den Nagel zu hängen, hat Gorniak mit der Entscheidung zu kämpfen. Es dauert allerdings nicht lange, bis ihr eine neue Kollegin zur Seite gestellt wird: Leonie Winkler, genannt „Leo“, die Tochter eines renommierten und mittlerweile pensionierten Ermittlers. Wie schwer der Start für die junge Fahnderin in der Mordkommission Dresden ist, erfährt Karin Gorniak erst später. Ihr erster gemeinsamer Fall fordert das neue Duo derart stark, dass kaum Zeit bleibt, um einander kennenzulernen.
Die privaten Lebensumstände von Gorniak erfährt auch Winkler daher nicht sofort: Karin Gorniak lebt vom Vater ihres Sohnes Aaron getrennt und zieht den Jungen alleine groß. Als der rebellische Teenager in die Pubertät kommt, bekommt er Probleme in der Schule. Seine Lehrer sehen im Verhalten der Mutter, die den Spagat zwischen anstrengendem, forderndem Beruf und Muttersein zu schaffen versucht, die Ursache hierfür. Die strebsame Ermittlerin muss sich die Frage stellen, ob sie sich genügend Zeit für ihr Kind nimmt. Sie nimmt sich vor, zukünftig mehr für Aaron da zu sein; doch der Schüler will lieber alleine sein und seine Gefühle in eigenen Rap-Kompositionen ausdrücken.
Erst als Aaron älter wird, beginnt er damit, seine Mutter wieder an sich heranzulassen. Als sie während eines Diensteinsatzes schwer verletzt wird und auf der Intensivstation einer Dresdner Klinik landet, sorgt er sich selbstverständlich um sie.
Kommissarin Leonie „Leo“ Winkler
Oberkommissarin Leonie Winkler, dargestellt von Cornelia Gröschel, wird von ihrem Umfeld kurz und unkompliziert „Leo“ gerufen. Sie ist die Tochter von Otto Winkler, einem ehemaligen Polizisten mit exzellenten Ruf. Entsprechend groß sind die Fußstapfen, in die die junge Leonie tritt, als sie bei der Mordkommission Dresden anheuert: Sie bekommt den Job und ist nach Henni Sielands Kündigung fortan die neue Teampartnerin von Karin Gorniak.
Schnell lebt sich die attraktive Ermittlerin in die neue berufliche Umgebung ein, ältere Kollegen kennen sie noch als kleines Mädchen, das ihren Papa manchmal im Präsidium besuchte. Heute ist aus dem schüchternen Kind eine selbstbewusste junge Frau geworden, die weiß, was sie will. Sie kann die Dienstvorschriften wörtlich zitieren, kennt die Vorgaben für eine korrekte, umfassende Ermittlungsarbeit genauestens. Sie macht ihre Arbeit gründlich, ist wissbegierig und ehrgeizig. Anstatt sich ihrer neuen Kollegin Gorniak beim ersten Aufeinandertreffen ordentlich vorzustellen, geht sie daher lieber gleich zum aktuellen Fall über: Winkler will zeigen, wo ihre Prioritäten liegen.
So zeigt sich Kommissarin Leonie Winkler zumindest nach außen – doch innerlich zeichnet sich ein anderes Bild ab. Die strebsame Kriminalbeamtin ist unsicher und steht unter ständigem Erfolgsdruck. Die Ansprüche, die ihr Vater an sie hat, sind groß. Sehr groß. Während sie Schnabel bald von ihren Leistungen als talentierte Kommissarin zu überzeugen weiß, bleibt Otto Winkler skeptisch. Nicht einmal Ottos alter Freund Schnabel kann ihn davon überzeugen, dass sich das Töchterchen Leonie als Ermittlerin durchbeißen wird. Leonies Bruder ist schließlich dasjenige der beiden Kinder, welches den Vater stets stolz machte; für „Leo“ hingegen ist es seit ihrer Kindheit schwer, die hohen Erwartungen des Vaters zu erfüllen.
Ihren ersten gemeinsamen Fall „Das Nest“ lösten die Dresdner Kommissarinnen Gorniak und Winkler am 28. April 2019. Karin Gorniak, die in dieser Folge im Dienst schwer verletzt wird, steht wie ehemals Henni Sieland kurz davor, ihre Arbeit als aktive Ermittlerin aufzugeben – erst als Leonie Winkler eindringlich um ihre Unterstützung bittet und klar wird, dass ein Serienmörder nicht ohne Gorniaks Mithilfe gefasst werden kann, fasst die traumatisierte Oberkommissarin neuen Mut.