Kommissar Paul Brix

Hauptkommissar Paul Brix, dargestellt von Wolfram Koch, ist 1963 in Gütersloh geboren, seine Mutter ist Französin, sein Vater Deutscher. Er ist mit zwei Schwestern aufgewachsen: Inga ist zwei Jahre älter, Alva fünf Jahre. Nach der Schule ist Paul Brix zur Marine gegangen und schließlich zur Militärpolizei.

Seine Vergangenheit ist alles andere als rühmlich: Früher war Brix ein Draufgänger, der nicht nur abhängig von Adrenalin, sondern auch von Tabletten war. Der Ermittler landete in einer Entzugsklinik und dann nach einer Umschulung beim Sittendezernat. Seine zweite Karriere begann dabei in der Dienststelle Kiel, nach mehreren Undercover-Einsätzen wurde er nach Mannheim versetzt, eckte dort aber mit seinen Kollegen an. Er kam wieder zurück in seine Heimat Frankfurt. Jetzt, nach seinem Wechsel von der Sitte zur Mordkommission, bildet er mit seiner Kollegin Anna Janneke ein neues Ermittlerteam.

Brix ist kein umgänglicher Mensch und der erste Tag mit Janneke beginnt alles andere als freundlich. Wortkarg wie der Fahnder nun einmal ist, hat er kein herzliches Wort für Anna übrig. Der Kommissar ist ein zäher einsamer Wolf, der den Alleingang schätzt – beruflich, wie auch privat. Er lebt bei einer alten Freundin, Fanny, zur Untermiete und es macht den Anschein, als habe der Kriminalbeamte das Milieu von Drogen und Prostitution niemals ganz hinter sich gelassen.

Kommissarin Anna Janneke

Wäre es nach den Verantwortlichen des Hessischen Rundfunks gegangen, hieße „die Neue“ aus dem Tatort Frankfurt Selma Jacobi, benannt nach einer von den Nationalsozialisten 1943 ermordeten Jüdin. Ihr Name steht auf dem Stolperstein vor dem Berliner Wohnhaus von Margarita Broich, der Darstellerin der Tatort-Kommissarin. Es gab jedoch bundesweite Proteste aufgrund der Namenswahl, insbesondere von der jüdischen Gemeinde, und so taufte der HR die Protagonistin in Anna Janneke um. Broich entschuldigte sich.

Kommissarin Janneke, Jahrgang 1961, ist eine alleinerziehende Mutter, die nach der Auswanderung des volljährigen Sohnes nach Australien eine Ausbildung zur Kriminalbeamtin begann. Ihr 1989 geborener Sohn Elias ist das Ergebnis einer Affäre, verheiratet war Anna nie. Zuvor hatte Anna Janneke in Frankfurt Psychologie studiert; die Uni-Absolventin verschlug es schließlich als psychologische Beraterin zur Polizei Berlin.

Sie freut sich auf ihren neuen Job bei der Mordkommission Frankfurt, allerdings fällt das erste Aufeinandertreffen mit ihrem Kollegen Brix unglücklich aus. Er macht einen abweisenden Eindruck auf Janneke, als die eines Morgens mit einer Kaffeetasse zur Begrüßung in seiner Bürotür steht.

Die Fahnderin hat die Begabung, die Schwächen des Gegenübers schnell intuitiv erfassen zu können – ein Vorteil bei polizeilichen Vernehmungen von Zeugen und mutmaßlichen Tätern. Anna Janneke schätzt Ermittlungsmethoden, die von den üblichen Vorgaben abweichen. So lässt sie von den Mitarbeitern der Spurensicherung nicht nur den Tatort abfotografieren, sondern ganze Gebäude, wenn sie dies für wichtig erachtet. Damit geht sie Rechtsmediziner und Kriminaltechnikern zuweilen auf die Nerven.

Der erste Fall Brix und Janneke – die Nachfolger von Jochim Król alias Frank Steier und Nina Kunzendorf alias Conny Mey – lief 2015 und trug den Titel „Kälter als der Tod“ (Erstausstrahlung: 17. Mai 2015).