Kriminalhauptkommissar Edgar Brinkmann ist ein Mann der alten Schule: Er ermittelt mit bedächtiger Art und einem untrüglichen Gespür für die Abgründe der menschlichen Seele. Er war 15 Jahre lang das Gesicht der Frankfurter Mordkommission und gilt als eine der prägendsten Ermittlerfiguren des Hessischen Rundfunks.
Das Profil: Der Mann mit der Fliege und den klaren Prinzipien
Edgar Brinkmann, der „Mann mit der Fliege“, ist bekannt für seine distinguierte, besonnene Art und seine analytische Ermittlungsarbeit. Unbewegt sitzt er an seinem Schreibtisch und betrachtet nachdenklich seine Fliege, die seit Jahren sein Markenzeichen ist. Obwohl er als ruhig und methodisch gilt, versteckt sich hinter seiner bedächtigen Fassade ein Mann mit einem scharfen Verstand und einer bemerkenswerten Hartnäckigkeit.
Der Kommissar behält selbst in den verworrensten Fällen die Nerven und wägt stets zwischen Gerechtigkeit und Menschlichkeit ab. Dies zeigt sich besonders in seinem letzten Fall „Havarie“. Hier begibt er sich auf eigene Faust nach Marseille und riskiert sein Leben, um die Wahrheit hinter einem Versicherungsbetrug zu enthüllen und die Täter zu überführen. Seine Sturheit wird auch im Fall „Unschuldig“ deutlich, in dem er trotz gegenteiliger Beweislage und des Drucks seines Vorgesetzten an der Unschuld einer Verdächtigen festhält und eigenmächtig weiterermittelt.
Die Dynamik / Der Ermittlungsstil: Ein Wolf im Großstadtdschungel
Brinkmann geht seine Fälle pragmatisch an, da er „nicht für Gefühle bezahlt“ wird, besitzt aber dennoch ein tiefes Verständnis für die Motive der Menschen, mit denen er es zu tun hat. Er ist ein Einzelgänger, der die Einsamkeit kennt und hinter der Fassade zerbrochener Familien die Wahrheit entdeckt. In seinem Ermittlungsstil gleicht er einem „einsamen Wolf in fremdem Revier“, wie es in „Havarie“ heißt.
Er arbeitet oft mit wechselnden Assistenten zusammen. Während sein Assistent Robert Wegener als energisch und impulsiv beschrieben wird, ist Brinkmann der wortkarge und methodische Gegenpol, der das Geflecht aus Lügen und Intrigen geduldig entwirrt. Seinen Ermittlungsstil beschreibt er in „Havarie“ selbst mit dem Zitat: „Manchmal ist das Offensichtliche nur eine glänzende Oberfläche, unter der die Wahrheit verborgen liegt.“.
Frankfurt als Schauplatz
Die Mainmetropole Frankfurt bildet den atmosphärischen Rahmen für Brinkmanns Fälle und prägt die Stimmung der Geschichten. Die Gegensätze der Stadt spiegeln sich in den Fällen wider: von der „geordneten deutschen Bankenmetropole“ bis zu den verwinkelten, chaotischen Gassen. Während in „Mauer des Schweigens“ die Skyline als „steinerne Kulisse über den verworrenen menschlichen Beziehungen thront“ und der Fall durch die Welt der High Society und Banken führt, spielt „Mord am Fluss“ im rauen Hafenmilieu. Brinkmanns Fälle bewegen sich stets im Spannungsfeld zwischen der schillernden Welt der Reichen und dem Abgründigen, was die Stadt zu einem idealen Ort für seine Ermittlungen macht.